Die Bioraffinerie
Starte Kapitel 1
Herkunft und Nachhaltigkeit
Starte Kapitel 3
Das biologische Herz der Bioraffinerie
Starte Einführung
Was ist eine Bioraffinerie?
Starte Kapitel 4
Produktvielfalt für die Bioökonomie
Starte Kapitel 2
Hacken, lösen, verzuckern
Intro
Einleitung
Bevor die Entdeckungsreise beginnt, gibt es hier eine kurze Einführung dazu, was eine Bioraffinerie überhaupt genau ist. Was unterscheidet sie von herkömmlichen Erdölraffinerien und was hat sie mit diesen gemeinsam? Welche Vorteile bringen Bioraffinerien mit sich und wieso sind sie wichtig für eine nachhaltige Bioökonomie?
Mit dem Mausrad kannst Du ganz einfach zwischen den Seiten hin- und herscrollen.
Biofabriken der Zukunft
Dabei nutzen sie biologische Prozesse – sowohl für die Aufspaltung der Biomasse, als auch für den Aufbau neuer Produkte aus den gewonnenen biologischen Bausteinen.
Konkret bedeutet dies, dass Mikroorganismen oder ihre Enzyme zum Einsatz kommen und herkömmliche Prozesse aus der fossilen Industrie ersetzen und ganz neue Produkte ermöglichen.
(Paul Cheranev / shutterstock)
Die Forschung dahinter
Er erklärt, wie Bioraffinerien grundsätzlich funktionieren. Fünf Typen von Bioraffinerien unterscheidet man anhand der Ausgangsstoffe, die in ihnen verwertet werden:
- Zucker-
- Pflanzenöl-
- Synthesegas-
- Biogas-
- Lignocellulose-Bioraffinerien
Lignocellulose-Bioraffinerie
Illustrationen, Videos, Erklärungen von Forschenden und interaktive Elemente geben einen Überblick über nachhaltige Quellen von Biomasse, die einzelnen Schritte und Funktionen sowie die Produkte einer Lignocellulose-Bioraffinerie.
Auf diesem Foto ist eine kürzlich fertiggestellte Bioraffinerie dieser Art im rumänischen Podari zu sehen. Sie wird von der Firma Clariant betrieben und stellt aus Stroh biobasierte Chemikalien her.
Flug durch eine Pilotanlage
Einige der Komponenten und die wichtigsten Vorgänge in solchen Bioraffinerien werden in den nächsten Kapiteln erklärt.
Biomasse
Kapitel 1: Die Biomasse
Diese Multimedia-Story fokussiert verholzte Biomasse, sog. Lignocellulose. Ihre Nutzung steht nicht in direkter Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion. Doch Lignocellulose, das ist nicht nur Holz, wie wir es kennen.
Wald
Rest aus Sägewerken
Stroh
Miscanthus
Aus der AnwendungBiokraftstoffe der zweiten Generation
Thomas Hoppe, Head of Operations bei Business Line Biofuels & Derivatives, Clariant
Die Forschung dahinter
Sie nimmt Technologien, deren Potenziale und Umweltwirkungen sowie die Erwartungen der Gesellschaft unter die Lupe. Sie ist auch Co-Vorsitzende des Bioökonomierats.
Die Forschung dahinter
Biomasse ist komplex aufgebaut
Cellulose besteht aus aneinander geketteten Glucosemolekülen und bildet die Stützwand von Pflanzen. Sie ist die am häufigsten vorkommende organische Verbindung auf der Erde.
Hemicellulose ist ein Sammelbegriff für verschiedene weitere Polymere, die aus unterschiedlichen Zuckern bestehen.
Lignin sorgt für die Verholzung von Biomasse, indem sie ihr Druckfestigkeit verleiht. Lignin kann riesige Geflechte bilden.
Die Forschung dahinter
An der Technischen Universität München leitet Prof. Dr. Volker Sieber den Campus Straubing und forscht dort unter anderem daran, technische Prozesse zu entwickeln, mit denen aus Biomasse wichtige Chemikalien hergestellt werden können.
Wie geht es weiter?
Verholzte Biomasse fällt jedoch in der Land- und Forstwirtschaft an und kann auf Flächen angebaut werden, die für den Anbau von Lebensmitteln nicht in Frage kommen.
Bevor man sie jedoch für die biobasierte Produktion in Bioraffinerien nutzen kann, muss sie entsprechend vorbereitet werden. Darum geht es im nächsten Kapitel.
Vorbereitung der Biomasse
Kapitel 2: Vorbereitung
Es ist aus vielen unterschiedlichen Komponenten aufgebaut. Diese organischen Moleküle sind miteinander verbunden und bilden das, was wir als Holz kennen.
Für die Verarbeitung in Bioraffinerien stellt diese Komplexität eine Herausforderung dar. Denn ein bestimmtes, reines Produkt lässt sich am einfachsten aus einem einzelnen Ausgangsstoff herstellen.
Dieses Kapitel gibt einen Einblick in die Vorbereitung der verholzten Biomasse für die weitere Verarbeitung.
Die Forschung dahinterDer Aufbau verholzter Biomasse
Zerkleinerung
Scrolle weiter, um die Holzreste zu zerkleinern!
Zerkleinerung
Zerkleinerung
Die Forschung dahinterTrennung von Cellulose, Hemicellulose und Lignin
Lignin im Fokus
Das gewonnene Lignin wird in vielen Anlagen als Brennstoff dazu genutzt, einen Teil des Energiebedarfes der Anlage zu decken. Doch aus dem komplexen biobasierten Rohstoff können inzwischen durch innovative Verfahren auch viele interessante Produkte hergestellt werden.
Die Forschung dahinterLignin als wertvoller Rohstoff
Cellulose und Hemicellulose
Diese großen Moleküle werden auch Mehrfachzucker oder Polysaccharide genannt. Sie müssen in einem weiteren Schritt noch in ihre einzelnen Bausteine aufgespalten werden – in unterschiedliche Arten von Zucker. Denn die meisten Mikroorganismen, die in Bioraffinerien Verwendung finden, bevorzugen als Nahrungsquelle einzelne und ganz bestimmte Zucker.
Verzuckerung
Diese biologische Vielfalt an Zuckermolekülen ist ein Schatz und gleichzeitig eine Herausforderung.
Für die weiteren Schritte müssen die Zucker zunächst voneinander getrennt werden. Dies übernehmen bestimmte Enzyme in einem Vorgang, den man Verzuckerung nennt.
(Klicke unten auf Start, um die Vorher/Nachher-Funktion zu aktivieren.)
Wie geht es weiter?
Wie das funktioniert, erfahrt ihr im nächsten Kapitel.
Bioreaktor
Kapitel 3: Im Bioreaktor
Die Umwandlung von Stoffen durch Mikroorganismen, bzw. durch ihre Enzyme, nennt man Fermentation. Deshalb wird ein Bioreaktor auch oft als Fermenter bezeichnet.
Auf den folgenden Seiten wollen wir in das Innere eines Bioreaktors schauen und verstehen, wie er grob aufgebaut ist und welche die wichtigsten Funktionen sind.
Aufbau eines BioreaktorsDie Mischung macht´s
Auch der zugeführte Zucker, also das Futter der Mikroorganismen, soll gut durchmischt sein, damit er bestmöglich umgewandelt werden kann.
In einer modernen Bioraffinerie überwachen Sensoren die Konzentration von gewollten und ungewollten Substanzen in der Flüssigkeit in Echtzeit. Auch dafür ist eine gute Durchmischung wichtig.
Aufbau eines BioreaktorsDas Medium
Diesem Medium wird dann der vorbereitete Ausgangsstoff (z. B. Zucker) zugemischt, damit die Mikroorganismen ihre Arbeit verrichten können.
Aufbau eines BioreaktorsBelüftung mit Sauerstoff
Auch in manchen Bioraffinerien findet eine Fermentation ohne Sauerstoff statt. Wenn zum Beispiel Abgase aus Fabriken in Bioreaktoren zu Biokraftstoffen umgewandelt werden sollen.
Aufbau eines BioreaktorsDigitale Überwachung
Das Geschehen in einem Bioreaktor kann in Echtzeit beobachtet und gesteuert werden. Sensoren messen beispielsweise die Konzentration des Substrates und des Produktes, um den Prozess der Umwandlung zu optimieren.
Automatisierung, Digitalisierung, Biotechnologie und weitere Disziplinen gehen hier immer mehr Hand in Hand.
Wohnen im BioreaktorDie Mikroorganismen
Auf der nächsten Seite sehen wir uns das Leben im Bioreaktor noch etwas genauer an.
(Paul Cheranev / shutterstock)
Die Forschung dahinter
Er erklärt, wie die uralte Methode der Fermentation von der Biotechnologie wiederentdeckt und für die Produktion biobasierter Produkte in Bioraffinerien revolutioniert wird.
Zellfreie Systeme
Für die gezielte Produktion in Bioraffinerien werden statt Mikroorganismen inzwischen auch häufig nur genau jene Enzyme verwendet, welche die gewollten Reaktionen durchführen. Sie arbeiten dann ganz ohne Zelle drumherum, in sogenannten "zellfreien Systemen".
Die Forschung dahinterZellfreie Systeme
Dabei kommen auch Bioreaktoren mit zellfreien Systemen zum Einsatz.
Wie geht es weiter?
Man macht sich also das durch Forschung immer weiter wachsende Wissen über die Natur zunutze, um gezielter und nachhaltiger zu produzieren.
Welche Produkte dabei entstehen können, darum geht es im nächsten Kapitel.
Produkte
Kapitel 4: Der Weg zum Produkt
Und auch im Hinblick auf die Verfahren, die für die Herstellung des finalen Produktes nötig sind, gibt es deutliche Unterschiede. Diese resultieren hauptsächlich aus der unterschiedlichen Beschaffenheit des Ausgangsmaterials Biomasse.
Produkte einer BioraffinerieDirekte Produkte
Diese Stoffe werden isoliert und aufgereinigt und können dann beispielsweise für Futter- oder Lebensmittel verwendet werden.
Produkte einer BioraffineriePlattformchemikalien
Aus diesen können ganz unterschiedliche weitere Zwischenprodukte und schließlich Dinge aus unser aller Alltag entstehen.
Die Forschung dahinterVon der Biomasse zum Produkt
Eine Herausforderung ist dabei die Beschaffenheit von Biomasse, die sich von Erdöl sehr unterscheidet.
Produkte aus Lignin
In Kapitel 2 wurden Lignin, Cellulose und Hemicellulose voneinander getrennt. Die letzten beiden wurden verzuckert und dann im Bioreaktor weiterverarbeitet. Doch auch aus dem Lignin können durch innovative Verfahren neue Produkte entstehen.
Die Forschung dahinterProdukte aus Lignin
Mit ihre Arbeit verfolgt sie unter anderem das Ziel, aus Lignin hochwertige, biobasierte Produkte zu entwickeln.
Mehr NachhaltigkeitBioökonomie und Kreisläufe
Ende unserer Entdeckungstour
Wir freuen uns, wenn Du anderen von dieser Multimedia-Story erzählst, sie in den sozialen Medien teilst und unserer Webseite www.bioökonomie.de mal einen Besuch abstattest. Dort finden sich noch viel mehr Informationen und unterhaltsame Formate rund um das Thema Bioökonomie.
bioökonomie.de und diese Multimedia-Story werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und durch BIOCOM umgesetzt.
Konzeption und Texte: Martin Reich und Philipp Graf, BIOCOM
Illustrationen: Daria Chrobok, DC SciArt
Wälder als Quelle für Biomasse
Wälder als Quelle für Biomasse
Reste aus Sägewerken
Diese sog. Sägenebenprodukte werden z. B. für die Herstellung von Spanplatten, Papier oder Holzpellets verarbeitet. Sie können aber auch als Rohstoff für Lignocellulose-Bioraffinerien dienen.
Stroh
Miscanthus
Dass sich Miscanthus für die Verarbeitung in einer Lignocellulose-Bioraffinerie eignet, wurde bereits erfolgreich in der Anlage von Clariant in Straubing bei München getestet.
Cellulose
Mikroorganismen
Pilze
Pilze übernehmen damit eine wichtige Aufgabe im Ökosystem, nämlich die Zersetzung der großen Holzmoleküle in kleinere Bestandteile. So werden die in Bäumen gespeicherten Nährstoffe wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt.
Manche Pilze, bzw. ihre Enzyme, sind besonders gut darin, Holz zu zersetzen. Diese Pilzarten sind interessante Kandidaten für Bioraffinerien, in denen Lignocellulose verarbeitet werden soll. Forschende untersuchen deshalb ihre Zellbiologie und Genetik sehr genau, um ihre Funktionen besser zu verstehen und die Pilze für ihren Einsatz in Bioraffinerien zu optimieren.
Hefen
Hefen
Bakterien
Bakterien
bioökonomie.de: Lignin-Bioraffinerien profitabler machen
Die Nutzung der Nebenströme kann mit dem richtigen Aufschlussverfahren wertvolle Zusatzprodukte erzeugen.
bioökonomie.de: Express, Folge 12 – Lignocellulose
In diesem kurzen Erklärvideo werden noch einmal die Struktur der Lignocellulose und ihr Aufschluss übersichtlich beschrieben.
Fraunhofer IGB: Lignocellulose-Bioraffinerie
Auf diesen Seiten wird die Forschung am Fraunhofer IGB genauer beschrieben. Unter anderem der Aufschluss von Biomasse mit speziellen Verfahren.
bioökonomie.de: Preiswertes Bioethanol aus Reststoffen
Forschende der TU München haben mit finnischen Kollegen ein Verfahren entwickelt, um aus Stroh oder Holzresten sowie Ökostrom nachhaltige Kraftstoffe zu produzieren.
bioökonomie.de: Bioökonomie im Alltag
In dieser illustrierten Broschüre finden sich Beispiele von Produkten der Bioökonomie im Alltag.
UPM - Bioraffinerie in Leuna
Die Firma UPM baut in Leuna eine Lignocellulose-Bioraffinerie.
bioökonomie.de: Multimedia-Story Vol.1 - AromenJagd
In unserer ersten Multimedia-Story zu Lebensmitteln der Zukunft wird auch die Präzisionsfermentation und ihre möglichen Anwendungen vorgestellt.
Die BIO-Z Region
Neue Produkte, neue Verfahren und neue Wertschöpfung für die Region: BioZ schmiedet Innovationsbündnisse um Wertschöpfungsketten auf Basis biobasierter Rohstoffe, Koppelprodukte und Nebenerzeugnisse zu entwickeln.
Die Biopioniere - Der Forstillustrator
Der Bioökonom Alex Guirca hat innovative Netzwerke im Forstsektor untersucht, die zu neuen Materialien und Produkten führen, wie Nanozellulose für Autobauteile oder Kleider aus Holz.
bioökonomie.de: Chinaschilf besteht Bioraffinerie-Test
Dass sich Miscanthus für die Verarbeitung in Bioraffinerien eignet, wurde bei Clariant in Straubing bei München erfolgreich getestet.
Erneuerbare Ressourcen
Daniela Thrän erforscht am UFZ und DBFZ, welche Chancen und Risiken mit der Nutzung erneuerbarer Ressourcen für die Energie- und Materialversorgung verbunden sind. Sie nimmt Technologien, deren Potenziale und Umweltwirkungen sowie die Erwartungen der Gesellschaft unter die Lupe.
bioökonomie.de: Mikrobielle Zellfabriken – die Spitzenkräfte der Biotechnologie
Dieses Dossier rückt die winzigen Leistungsträger der industriellen Biotechnologie ins Rampenlicht.
bioökonomie.de: Express, Folge 11 - Fermentation
In diesem kurzen Erklärvideo geht es um verschiedene Arten der Fermentation und ihre Produkte.
NaturFutur - Bioökonomie im Gespräch
Im Begleitprogramm des Ausstellungsprojektes NaturFutur gab es eine Expertenrunde zum Thema Präzisionsfermentation.
bioökonomie.de: Zoom+, Folge 12 - Wenn aus Abgas Rohstoff wird
Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und weiteren Standorten arbeiten Forscher mit Mikroben, die CO2 in biobasierte Stoffe verwandeln können. Biotechnologie könnte damit zum Klimaschutz beitragen.
bioökonomie.de: Finnische UPM baut Bioraffinerie in Leuna
Ein Beispiel für eine Lignocellulose-Bioraffinerie befindet sich in Leuna im Bau. Ende 2022 soll die Produktion beginnen.
Energie aus Stroh
In diesem Video wird das sunliquid-Verfahren von Clariant erklärt, bei dem in einer Bioraffinerie aus Stroh und anderer verholzter Biomasse Ethanol gewonnen wird.
bioökonomie.de: Eine Bioraffinerie für Chicorée-Rüben
Zur Gewinnung der wichtigen Basischemikalie HMF aus der Wurzelrübe der Chicorée-Pflanze haben Hohenheimer Forschende erfolgreich eine Technikumsanlage aufgebaut.