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Der Textilcampus

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An der Küste

Alternativen für Leder

Im Labor

Innovative Materialien

Im Gewächshaus

Umweltfreundliche Färbemittel

In der Werkstatt

Biobasierte Schutzfilme

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1.1 Küste – Neues/Veganes Leder, Leder züchten

Die Herstellung von gebrauchsfähigem Leder ist im Vergleich zu vielen anderen Materialien relativ ressourcenaufwändig und verursacht hohe Emissionen. Dies ist in erster Linie auf die Rinderzucht zurückzuführen.
Zudem kommen bei den notwendigen Gerbverfahren meist ätzende Chemikalien zum Einsatz. Mangelt es in den Manufakturen an Schutzstandards, kann der Gebrauch Schäden an Umwelt und an der Gesundheit von Mitarbeitern verursachen.

Während bei den Lederproduzenten in Deutschland laut Branchenverband sehr hohe Standards vorliegen, haben Journalisten immer wieder Missstände in Betrieben aufgedeckt, vor allem außerhalb Europas.

Die stärksten Zuwächse verzeichnet der Industriezweig in Asien und Lateinamerika.
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In den vergangenen Jahren wurde an verschiedensten veganen Lederalternativen geforscht, die man beispielsweise aus Algen, Kokosnussschalenfasern oder Laubblättern fertigen kann. Dazu erfährst Du an anderer Stelle mehr.

Hier geht es um eine tierische Innovation, die in ihrem Endzustand die gleichen Eigenschaften wie herkömmliches Leder aufweist. Der große Unterschied liegt im Ursprung und in der Herstellung des Materials.

Für die neue Variante muss kein Rind geschlachtet werden. Durch ein nicht verletzendes Verfahren (Biopsie) werden ihm wenige Zellen entnommen. Es folgt ein biotechnologisches, hoch spezialisiertes Verfahren, das vereinfacht in drei Schritten dargestellt werden kann...
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1.) Wissenschaftler behandeln die Zellen in einem Labor, sodass diese sich selbst regenerieren und alle notwendigen Anlagen herausbilden können, um zu Haut heranwachsen zu können.  

2.) Anschließend werden die Zellen in einem Bioreaktor mit den richtigen Nährstoffen „gefüttert“, um das Wachstum anzuregen. Dieser Prozess dauert nur wenige Wochen.

3.) Nach dem Aufenthalt im Bioreaktor sind die einzelnen Zellen zu einer Haut gereift, die bereit für ein Gerbverfahren ist.

Laut Wissenschaftlern handelt es sich um ein relativ ressourcenschonendes Verfahren, das jedoch noch keine Marktreife erlangt hat. Internationale Forscherteams arbeiten intensiv daran, dass sich das ändert.

Aus Tierzellen lassen sich auch noch ganz andere Produkte herstellen.
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Fleisch essen, ohne Tiere zu töten – wie kann das gehen?

Die Lösung könnte Fleisch aus Zellkultur sein. Forschende arbeiten weltweit daran, tierische Zellen im Labor zu züchten, um Produkte wie Chicken-Nuggets, Fischstäbchen oder gar Steak auf den Teller zu bringen.

Wie die Herstellung von Fleisch und Fisch im Labor funktioniert, erfährst du in den folgenden Videos.

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Speisefisch, den man nicht fischen muss: Mit seinem Start-up Bluu Seafood züchtet Sebastian Rakers zellbasierten Fisch im Bioreaktor – als erstes Unternehmen in Deutschland und Europa.

Die Zellen werden aus dem Muskelfleisch entnommen und in Bioreaktoren vermehrt. In den nächsten Jahren sollen die ersten Produkte auf dem Markt sein. Zunächst als Hybrid-Produkte, mit Fischzellen und pflanzlichen Anteilen. Aber auch ein zellbasiertes Fisch-Filet soll in Zukunft auf dem Teller landen.

Dieses Video aus der Porträtreihe DIE BIOPIONIERE zeigt einen Visionär, der mit seiner Forschung dazu beiträgt, die überfischten Meere wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

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1.2 Küste – Neues/Veganes Leder, BNC

Die Forscherin, die an der Küste steht und gerade einige Algen etwas näher untersucht, trägt ganz besondere Sandalen. Statt aus tierischem Leder oder Kunststoff bestehen sie aus einem Material, das von Mikroorganismen hergestellt wird. Genauer gesagt, von Bakterien.

Wie das genau funktioniert, erfährst Du auf den folgenden Seiten!
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Die Sandalen unserer Wissenschaftlerin bestehen aus bakterieller Nanocellulose (BNC).
Bei BNC handelt es sich um ein erneuerbares Material, ein Biopolymer, das aus unterschiedlich langen Fasern besteht. Durch ihre Stärke und die dichte Anordnung entsteht ein flexibles und zugleich robustes Material.

Aufgrund seiner hohen Biokompatibilität findet BNC im medizinischen Bereich vor allem als Material für Wundauflagen und Implantate Anwendung.

In der nachhaltigen Modeszene kommt die Cellulose immer häufiger als Basis für Taschen und Schuhe zum Einsatz.

Wie und woraus die biologisch abbaubare BNC hergestellt wird? Scrolle weiter!
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Scoby ist die Abkürzung für "symbiotic colony of bacteria and yeast", also eine symbiotische Gemeinschaft von Bakterien und Hefepilzen. 

Die Kulturen wachsen in Schichten aus BNC übereinander und arbeiten zusammen: Die Hefen wandeln Zucker in Alkohol, die Bakterien Alkohol in Essigsäure um
Solche Scobys kommen zum Beispiel auch bei der Herstellung von Essig und Kombucha-Tee zum Einsatz.
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1.3 Küste – Neues/Veganes Leder, Ledrige Algen

Algen sind von großer Bedeutung für den Klima- und Umweltschutz. Sie entziehen der Atmosphäre viel CO₂, dienen als Sauerstoffproduzenten, reinigen Gewässer und stellen eine wichtige Nahrungsquelle im Ökosystem dar.
 
Algen sind auch eine wertvolle Nahrungquelle, auf die Tiere und auch immer mehr Menschen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder veganen Fleischalternativen zurückgreifen. Dabei gelten sie aufgrund ihrer hohen Gehalte an Proteinen, Omega-3-Fettsäuren, verschiedenen Mineralstoffen und Vitaminen als besonders gesund.
 
Neben dem Lebensmittelsektor werden sie inzwischen in vielen weiteren Industriezweigen eingesetzt. Für die Herstellung von Bioplastik stellen sie eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen dar. 


Zudem sind sie eine reichhaltige Quelle für eine breite Palette von Verbindungen, die in der Biotechnologie verwendet werden. Hierzu zählen vor allem Enzyme, Antibiotika und Biokatalysatoren. Durch gezielte Züchtung und genetische Modifikation können Algen so geändert werden, dass sie diese Verbindungen in größeren Mengen produzieren.
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Ein weiteres Einsatzgebiet: die Modeindustrie. Hier können sie beispielsweise Teil des Abwassersystems von Textilfabriken sein. Durch ein symbiotisches Leben mit bestimmten Bakterien unterstützen sie Abbauprozesse und verringern so organische Verunreinigungen.
 
Zudem treten Algen immer häufiger als Quelle für natürliche Farbstoffe und biologisch abbaubare Textilfasern in Erscheinung. So findet man beispielweise bereits Kleidung aus der Algenfaser "SeaCell", die besonders weich ist und hautpflegende Eigenschaften besitzen soll.

Im Bereich der Funktionstextilien stärken Algenfasern den UV-Schutz und mindern die Entstehung unangenehmer Gerüche.
 
Und auch in puncto Lederalternative haben die Organismen einiges zu bieten!
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Bea Brücker ist Bio-Designerin und Mitglied des Hamburger Zentrums für Designforschung.
In diesem Video zeigt sie, wie Algen zu lederähnlichen Materialien für die nachhaltige Modeszene werden.

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1. Neue Arten von Leder (Wiese und Küste)

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Leder aus dem Labor

Sandalen aus Bakterien

Ledrige Algen

Wundergewebe Chitin

Kokos für Taschen

Leder aus Blättern

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1.4 Küste – Neues/Veganes Leder, Pilze. Brotreste, Fasern Chitosan

Chitin und Chitosan sind zwei biopolymere Verbindungen, die in der Natur vorkommen und aus dem Exoskelett von Insekten, Krebstieren und anderen wirbellosen Tieren gewonnen werden können.
Chitin bildet die Grundstruktur und besteht aus N-Acetylglucosamin-Einheiten. Chitosan entsteht durch die Entfernung von Acetylgruppen von Chitin.
 
Beide Stoffe teilen sich besondere Eigenschaften, die sie für verschiedene Industrie- und Wirtschaftsbereiche interessant machen: Sie sind biologisch abbaubar, antimikrobiell und können Flüssigkeiten absorbieren. Diese Charakteristika machen sie zu gefragten Materialien für Anwendungen u. a. in Medizin, Pharmazie, Biotechnologie, Kosmetik und Agrarwirtschaft.
 
Letztere setzt beispielsweise Pflanzenschutzmittel und Wachstumsförderer mit Chitosan ein. In der Medizin nutzt man den Stoff für sterile Wundauflagen, denn als Trägermaterial beschleunigt er die Regeneration von Knochengewebe, und Cremes reichert Chitosan mit feuchtigkeitsbindenden Eigenschaften aus.
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Die Textilindustrie nutzt die beiden Bio-Materialien Chitin und Chitosan vor allem, um schadstoffarme Funktionstextilien herzustellen und zu veredeln. 

Dabei werden die Vorzüge ihrer Eigenschaften einmal mehr deutlich: Durch ihre Einbindung gewinnen Fasern an Festigkeit und Haltbarkeit. Die antimikrobielle Wirkung hemmt das Wachstum von Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen, was beispielsweise zu einer Reduzierung unangenehmer Gerüche beitragen kann.
 
Chitosan kann als Schutzfilm auf textilen Oberflächen zudem die Beständigkeit von Farben verbessern und dafür auch direkt in Färbevorgänge eingebunden werden. Farben zu lösen, etwa in Abwassersystemen von Textilfabriken, gelingt mit dem Stoff ebenfalls.  

Ein neues Anwendungsbeispiel zeigen Forschende aus Schweden von der Hochschule Borås. Ihnen ist es gelungen, die Brieftasche im Hintergrund mit Hilfe der beiden Stoffe herzustellen. Und zwar nicht aus Chitin und Chitosan, das sie aus Schalentieren gewinnen, sondern …
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… aus dem Schimmelpilz Rhizopus delemar, der vor allem auf altem Brot wächst. Bei seiner Ausbreitung entwickelt er ein dichtes Netz, das Myzel, welches aus vielen dünnen Fäden besteht.
Die Besonderheit des Rhizopus-delemar-Myzels liegt darin, dass in seinen Zellwänden große Mengen Chitosan und Chitin eingelagert sind, welche die Fäden auffallend reißfest machen.

Das Team macht sich diese Eigenschaften zunutze. Für die Zucht des Schimmelpilzes sammelt es altes, unverkäufliches Brot. Dieses wird zerkleinert, mit den Pilzsporen in einer Nährlösung vermischt und für zwei Tage in einem Bioreaktor fermentiert.

Das Resultat ist eine fadenreiche Masse, die sich v. a. nach dem Entfernen von Fetten und Proteinen zu einem Gel wandelt. Wird es getrocknet und gewalzt, gewinnt man ein lederähnliches Material, es können aber auch die nassen Fäden extrahiert und zu Garn gesponnen werden.
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1.6 Küste – Neues/Veganes Leder, Leder Reststoffe

Kokosnüsse, die Früchte der Kokospalme, bestehen hauptsächlich aus Fasern. Als Lebensmittel ist nur wenig von der Frucht nutzbar, weshalb die Fasern nach der Ernte in großen Mengen als Nebenprodukt anfallen.

Ihre luftige Struktur, ihre Fähigkeit, Wasser gut zu halten und ihr hoher Gehalt an Lignin machen die Fasern etwa zu einem beliebten Substrat für Pflanzen. So kann Blumenerde, die häufig noch immer auf Torf basiert, umweltfreundlich ersetzt werden.

Wie Fasern von Kokosnüssen und anderen pflanzlichen Quellen für biobasierte Textilien nutzbar gemacht werden können, erfahrt ihr in dieser Geschichte.
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Die robusten Kokosfasern eignen sich gut für die Herstellung von Mirum – eine pflanzliche Lederalternative, die die Autoindustrie für KFZ-Interior nutzt, und Modelabels für Schuhe, Taschen & Co., von Streetwear- bis zu High-Fashion-Marken.

Im Gegensatz zu vielen anderen pflanzlichen Materialien mit hoher Festigkeit, enthält Mirum keine Kunststoffe, sondern vor allem landwirtschaftliche Reststoffe wie Kokosfasern sowie Naturkautschuk und natürliche Farbpigmente, die beispielsweise aus Kohle gewonnen werden.

Das Material ist eines der wenigen seiner Art, das man komplett recyceln und ohne Qualitätsverlust mehrfach für neue Mirum-Artikel nutzen kann

Da es biobasiert ist, verbleibt nach dem Ausstieg aus dem geschlossenen Produktionszyklus kein Müll, der einer thermischen Verwertung mit hohem CO2-Austoß zugeführt werden muss.
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In der Bioökonomie gibt es weitere pflanzliche Reststoffe, mit denen Lederalternativen gefertigt werden können. Worauf vor allem Schuhhersteller zurückgreifen, siehst du in diesem Video.

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1.7 Küste – Neues/Veganes Leder, Leder Blätter

Blätter spielen eine entscheidende Rolle in der Ökologie, da sie durch Photosynthese Sauerstoff produzieren, als Nahrungsquelle für viele Tiere dienen und in Form von Laub den Boden schützen.
 
Durch Filterung von Schadstoffen aus der Luft verbessern sie die Luftqualität und fördern somit Gesundheit und Wohlbefinden von Menschen und Tieren. Und in Städten haben Bäume dank der Verdunstung von Wasser über ihre Blätter einen kühlenden Effekt.

Im medizinischen Bereich kommen z. B. Bestandteile von Weidenblättern für die Herstellung von Aspirin zum Einsatz, die ätherischen Öle von Eukalyptusblättern können Atemwegserkrankungen lindern.

Die nachhaltige Modeszene hat ebenfalls einen Blick auf Blätter geworfen. Auf welche genau, und was sie damit anstellt, erfährst du im folgenden Video.
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Martina Zimnol ist Mitarbeiterin des Bonner Unternehmens BELEAF. In diesem Video erklärt sie, wie aus Laubblättern schöne Accessoires für einen nachhaltigen Lebensstil werden.  

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Ferdinand Ludwig baut mit lebenden Bäumen. Seine hybriden Architekturen sind so visionär wie nützlich. 

„Baubotanik“ nennt er die von ihm neu geschaffene Disziplin. Unter seiner Leitung als Professor für Grüne Technologien und Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität München (TUM) erforscht die Baubotanik das Verwachsen von Bäumen und den Bau von Prototypen. 

In diesem Video aus der Porträtreihe DIE BIOPIONIERE erfahrt ihr mehr über Ferdinands Visionen, wie lebende Bäume und Blätter für Gebäude genutzt werden könnten.
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2.1 Biobasierte Stoffe/Materialien (Labor) 3D-Druck

Im Labor unseres Textil-Campus steht ein 3D-Drucker, mit dessen Hilfe die Forschenden Gegenstände für ihre Versuche selbst produzieren können, statt sie kaufen zu müssen. Unter anderem auch die Gestelle ihrer Laborbrillen.

Wie 3D-Druck funktioniert, was seine Vorteile sind und wie er auch in der Bioökonomie eingesetzt wird, erfährst Du auf den folgenden Seiten.
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Durch die Kombination von fortschrittlichen 3D-Druckverfahren mit biobasierten Materialien können umweltfreundliche und ressourcenschonende Produkte hergestellt werden.

Dies eröffnet vielfältige Anwendungsbereiche, von ökologisch verträglichen Verpackungslösungen über medizinische Implantate bis hin zur Schaffung komplexer architektonischer Strukturen.

Ein großer Vorteil von 3D-Druck ist die individuelle, kostengünstige Produktion geringer Stückzahlen. Auch in vielen Laboren, in denen bioökonomische Forschung betrieben wird, kommt er deshalb inzwischen zum Einsatz.
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Beim sogenannten additiven Verfahren wird das Material in der Düse des 3D-Druckers erhitzt und nach Vorgabe der Programmierung zum gewünschten Objekt gedruckt, Schicht für Schicht

Als Ausgangsmaterial dient ein sogenanntes Filament, eine lange aufgerollte Faser. Biobasierte Filamente sind nicht aus herkömmlichem Kunststoff aus fossilen Rohstoffen, sondern zum Beispiel aus Polymilchsäure. Diese hat für den 3D-Druck besonders gute Eigenschaften. 

Starte das Video, um im Zeitraffer zu sehen, wie eine maßgeschneiderte Versuchskammer für Pflanzen gedruckt wird.

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Florian Hänsel ist Bachelorstudent am Institut für Zell- und Interaktionsbiologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und nutzt ebenfalls 3D-Druck, um kleine Versuchskammern für Pflanzen zu drucken. Am Computer hat er diese selbst entworfen und so lange optimiert, bis sie die für den Versuch perfekten Eigenschaften aufweisen. 

Für das Projekt MISAT sollen die Versuchskammern sogar auf der Internationalen Raumstation ISS zum Einsatz kommen, um den Einfluss von geringer Schwerkraft auf bestimmte Phänomene in den Wurzeln zu untersuchen.

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Ingenieure des SilkLabs an der Tufts University in Massachusetts (USA) haben eine umweltfreundliche Alternative zu Leder aus Seide entwickelt. 

Das Material kann per 3D-Druck in verschiedenen Mustern und Texturen hergestellt werden, hat ähnliche physikalische Eigenschaften wie echtes Leder und hält dem Falten, Durchstechen und Dehnen stand, das auch bei der Lederproduktion üblich ist.
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In der Konditorei Momm in Brunnthal bei München hat man den 3D-Druck als Methode für individuelle Marzipan-Büsten entdeckt.

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2.2 Biobasierte Stoffe/Materialien (Labor) Wurzeln

Ohne ihre Wurzeln können Pflanzen nicht existieren. Sie nehmen Wasser und Nährstoffe auf, verankern die Pflanzen stabil im Boden. Wurzelhaare vergrößern die Oberfläche für die Nährstoffaufnahme, symbiotische Beziehungen mit Mikroorganismen im Wurzelbereich unterstützen die Aufnahme. 


Spezielle Wurzeln ermöglichen Luftatmung in feuchten Böden und reagieren auf wechselnde Umweltbedingungen – sofern die Schwankungen nicht zu groß sind. In trockenen Gebieten reduzieren sie das Risiko von Wüstenbildung und sie fördern die Biodiversität, indem sie Lebensraum für Bodenlebewesen bieten.  

In Industrie und Wirtschaft finden sich vor allem in den Bereichen Ernährung, Kosmetik und Gesundheit verschiedenste Anwendungsbeispiele: Wichtige Nahrungspflanzen wie Kartoffeln ernähren mit ihren Wurzelknollen viele Menschen. Wurzelbestandteile von Baldrian kommen in medizinischen Präparaten vor, Parfums enthalten häufig ölbasierte Wurzelextrakt.
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Die Stabilität von Pflanzenwurzeln variiert je nach Art, Bodenbedingungen und Umgebungsfaktoren. Generell sind sie jedoch erstaunlich robust und haben Mechanismen entwickelt, um sich im Boden zu verankern.
 
Diese Strukturen machen sich Künstlerinnen und Künstler zunutze und mischen den Wurzeln beispielsweise Gips bei, um Skulpturen zu fertigen. Zu dekorativen Zwecken werden sie in Collagen eingebunden und schaffen interessante Kontraste und Texturen in Kombination mit anderen Materialien wie Leinwand, Papier oder Metall.
 
Auch im Textildesign hat man auf sie ein Auge geworfen. Filigrane Natur-Kreationen mit Wurzeln sind nicht für Sturm und Starkregen geeignet, als dekorativer Blickfang jedoch allemal. Sieh selbst!

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Freya Probst hat Pflanzenwurzeln in den Blick genommen, genauer gesagt ihr erstaunliches Potenzial für den Bereich Mode und Design.

In ihrem Video zeigt die Wissenschaftlerin vom King's College London, dass man mit Wurzeln beeindruckende filigrane Kunst- und Kleidungsstücke fertigen kann.

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2. Biobasierte Stoffe/Materialien (Labor)

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Gedruckte Laborbrillen

Wurzelkleid

Fasern aus Stroh

Lauch und Banane

Fasern aus Fermentation

Pelz aus Stammzellen

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2.3 Biobasierte Stoffe/Materialien (Labor) Stroh

Das Biopolymer Cellulose steckt in den Zellwänden von Algen und Pflanzen, wo es vor allem für Stabilität sorgt. 

In besonders großen Mengen ist es in Bäumen, Gräsern, Bambus, Baumwolle, Flachs, Hanf und Jute vorhanden und damit in Pflanzen, die vor allem für die Herstellung von natürlichen Textilfasern wie Baumwolle, Viskose und Lyocell herangezogen werden. 

Wie nachhaltig die jeweilige Verwendung des Rohstoffs ist, hängt unter anderem von seiner Aufzucht inklusive Wasser- und möglichem Pestizideinsatz ab und vor allem auch von den Verfahren, samt Chemikalieneinsatz, die für die Umwandlung zu einer weichen Faser vonnöten sind.

Im Fall des folgenden Rohstoff-Kandidaten weiß man, dass nicht nur seine Verarbeitung zu einer Faser besonders umweltfreundlich und ressourcenschonend ist, sondern auch seine Nutzung, da es sich um einen Reststoff handelt.
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Stroh ist ein bedeutendes landwirtschaftliches Nebenprodukt in Deutschland, das in großen Mengen bei der Getreideernte, insbesondere von Weizen, Gerste, Hafer und Roggen, anfällt. Jährlich sind es durchschnittlich 20 Millionen Tonnen, wovon der Großteil in der Tierhaltung Verwendung findet.
 
In der Textilindustrie landet bisher nur ein kleiner Teil. Traditionell setzt man es als Basis oder zusätzliches Material für Hüte, Taschen oder Schuhe ein. In seiner ursprünglichen Erscheinungsform sind seine Einsatzmöglichkeiten darüber hinaus begrenzt.
 
Verändert man die Struktur des Strohs jedoch mit neuen technologischen Verfahren, entstehen weitere Anwendungsgebiete. Ein beeindruckendes Ergebnis ist der Schal auf der rechten Seite (aktiviere unten die Vorher/Nachher-Funktion). 

Scrolle weiter für mehr Informationen!
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Dr. Antje Ota, stellvertretende Leiterin des Kompetenzzentrums Biopolymerwerkstoffe
bei den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung Denkendorf, erklärt Dir, wie aus harten Strohhalmen weiche Fasern werden.

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2.4 Biobasierte Stoffe/Materialien (Labor) Banane und Lauch

Sie stammen aus Samen, Wurzeln, Stängeln und Blättern. Pflanzenfasern sind vielseitig einsetzbar und werden seit Jahrtausenden genutzt, für Textilien über Seile bis hin zu Papierprodukten.

Ihre biologische Abbaubarkeit macht sie zu einer nachhaltigen Alternative zu synthetischen Fasern, wobei der Ressourceneinsatz für Anbau, Aufzucht und Weiterverarbeitung im Detail zu berücksichtigen ist. 

Die Produktion von Baumwollfasern geht beispielweise meist mit einem hohen Einsatz von Wasser, Pestiziden und Insektiziden einher. Die Verarbeitung von Flachsfasern zu Leinengewebe erfordert viel Energie für das Spinnen, Weben und Färben.
 
Stammen natürliche Fasern von Pflanzen, die nicht nur für diesen einen Zweck angebaut werden, verringert sich der Ressourcenfußabdruck. Die innovative Nutzung solcher Nebenprodukte oder Reststoffe ist weltweit Gegenstand von Forschungsarbeiten.

Die Pflanzen-Protagonisten dieses Kapitels sind Lauch und Banane.
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Das Schweizer Unternehmen BANANATEX veranschaulicht in diesem Video den Herstellungsprozess seines biobasierten Bananen-Gewebes.

Mehrere Modefirmen nutzen den Stoff bereits und fertigen daraus widerstandsfähige Arbeitshosen, Taschen oder Rucksäcke.

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Bevor Lauchstangen im Gemüseregal liegen, haben sie vom Feld bis zum Supermarkt bereits mehrere Prozessschritte hinter sich, bei denen viele faserhaltige Abfälle anfallen. 


Auf Laufbändern wird der Lauch im Ganzen gewaschen, anschließend zurechtgeschnitten und von verwelkten, ungenießbaren Blättern befreit. Im Regelfall werden die gereinigten Reststoffe nun automatisch gesammelt und einer Kompostanlage zugeführt. 

Entfällt der letzte Schritt, liegt ein natürliches Ausgangsprodukt vor, das sich wegen seiner hohen Faserdichte besonders gut für textile Einsätze eignet. 

Weitere Vorzüge bieten die Pflanzensäfte des Lauchs, die nach kurzem Aufkochen und Zerfasern des Materials selbst einen biologischen Klebstoff bilden. Dieser ist stark genug, um die zerkleinerten Fasern in Form zu halten, auf synthetische Bindemittel kann verzichtet werden.
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Maximilian Schatz, Absolvent des Masterstudiengangs „Produkt-Design/Nachhaltige Produktkulturen“, hat das nachhaltige Potenzial des Lauchgemüses erkannt und dazu eine prämierte Arbeit verfasst.
 
Die Untersuchung des Materials führte Maximilian auf theoretischer, vor allem aber auf praktischer Basis aus.
Dabei entschied er sich aus folgenden Gründen für die Herstellung einer Sandale: Schuhe bestehen in den meisten Fällen aus vernähten und vernieteten Materialien, die ein Recycling der Einzelkomponenten meist unmöglich machen. Durch den Abrieb der Sohlen gelangt Mikroplastik in Ökosysteme und bei Lederschuhen kommen meist noch umweltschädigende Gerbverfahren hinzu.  

All diese Nachteile bleiben bei biobasierten Schuhen aus. Sie kann man am Ende ihrer Nutzung in der Biotonne entsorgen und so in einen bestehenden Rohstoffkreislauf einfügen.

Und so wird die Lauch-Sandale hergestellt ...
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Die folgenden Ausführungen beschreiben einen vereinfachten Produktionsprozess der Lauchschuhe, der in kleinem Maßstab mit alltäglichen Utensilien vonstatten gehen kann. 

Um die Herstellung zu skalieren, ist eine Integration in bestehende Industriestrukturen notwendig.

1. Die Lauchreste werden mit Wasser unter Rühren aufgekocht, zerkleinert und zu einer homogenen Pulpe vermengt.

2. Das Wasser wird abgelassen, die Pflanzenreste abgeschöpft.

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3. Die Masse wird in eine Gussform gegeben.

4. Es folgt ein Trockenvorgang im Backofen.

5. Nach Abkühlen wird das Lauchobjekt vorsichtig aus der Form entfernt.

6. Um die Schuhe vor Feuchtigkeit und Schmutz zu schützen, trägt man eine Schicht aus tierischem oder pflanzlichem Fett auf.  

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Neben Resten von Lauch und Banane können noch viele andere biologische Materialien für die Garnherstellung verwendet werden.

Zum Beispiel Holz, wie Du in diesem Video aus unserem bioökonomie.de-YouTube-Kanal sehen kannst.

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2.5 Fasern aus Fermentation

Sie sind für unser bloßes Auge für gewöhnlich unsichtbar und dennoch bewirken sie Großes: Mikroorganismen. Zu ihnen zählen die Bakterien, Archaeen und einzellige oder fadenförmige Pilze. 

Bestimmte Arten all dieser Gruppen von Mikroorganismen spielen für die Bioökonomie eine große Rolle. Sie können biologische Stoffe ab- und aufbauen, dadurch Kreisläufe schließen und ganz neue Produkte mit besonderen Eigenschaften hervorbringen. Diesen Vorgang nennt man auch Fermentation.

Hier erfährst Du mehr darüber!
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Nicht nur unterschiedliche Zucker können also als Futter für die Mikroorganismen in einem Bioreaktor dienen. Manche von ihnen können Klimagase wie Kohlenstoffdioxid (CO2) oder Methan nutzen und umwandeln. Man nennt dies auch eine Gasfermentation.Für die Textilindustrie, aber auch andere Bereiche, könnte das sehr interessant sein.

In diesem kurzen Erklärvideo geht es darum, wie CO2 in Zukunft zum Rohstoff für eine nachhaltige Bioökonomie werden kann.
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Das Haargummi der Wissenschaftlerin in unserem illustrierten Labor ist mit Pelz besetzt. Die Verwendung des tierischen Materials ist bereits seit den 1970er Jahren umstritten. Ethische und ökologische Bedenken dominieren den Diskurs.

Die Nachfrage nach Pelz führt oft zur Ausbeutung von Wildtieren und zum Verlust von Lebensräumen, was die Artenvielfalt beeinträchtigt. Zuchttiere in Pelzfarmen leiden häufig unter Stress und zeigen Verhaltensstörungen
Über allem steht die Frage, ob Tiere generell für ein nicht essenzielles menschliches Bedürfnis aufgezogen und getötet werden sollten.

Hinzu kommen ökologische Nachteile: Die Aufzucht der Tiere ist ressourcenintensiv und beim Gerben des Pelzleders kommen meist schädliche Substanzen zum Einsatz, die Mensch und Umwelt schaden können. Der Betrieb von Pelzfarmen geht mit einem hohen Energieeinsatz einher und aufgrund von schlechten Haltungsbedingungen kommt es in diesen Betrieben relativ häufig zu Krankheitsausbrüchen.

Beim Pelz-Haargummi der Wissenschaftlerin überwiegen jedoch die Vorteile. Wie kann das sein?
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Prof. Dr. Nick Lin-Hi von der Universität Vechta erklärt in diesem Audio, was zelluläre Landwirtschaft ist.
Dabei zeigt er auf, dass von den innovativen Biotechnologieverfahren nicht nur der Lebensmittelsektor, sondern auch die Textil- und Bekleidungsindustrie profitieren kann.

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Auch das ist zelluläre Landwirtschaft: Dieses Video veranschaulicht Dir die Kultivierung von Fleisch im Labor Schritt für Schritt.
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3.1 Färben mit Pflanzenresten

In Deutschland fallen jährlich ca. 15 Millionen Tonnen Bioabfall an, zu dem vor allem pflanzliche Reststoffe aus Küche und Garten zählen. Diese biobasierten Reste werden vielseitig genutzt – in der Landwirtschaft, für die Energieerzeugung und seit Neuestem auch im Mode-Business. Dort haben sie an vielen Stellen ihren Platz, zum Beispiel bei der Faserproduktion: Spargelschalen dienen als Materialbasis für außergewöhnliche Jacken, Weizenstroh reichert Baumwollgewebe an.
Traditionell nutzt man Pflanzen und ihre Bestandteile (Blätter, Wurzeln etc.) außerdem schon seit vielen Jahrhunderten als natürliche Färbemittel

Immer mehr Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen, machen sich dieses traditionelle Verfahren zunutze und entwickeln daraus ein Geschäftsmodell: Sie produzieren biologische Pigmente und verkaufen sie an Färbereien. 

Mit Avocado-Schalen und -Kernen erzeugen die Hersteller beispielweise einen zarten Rosa- oder Pfirsichton, während Walnussschalen dunkle Brauntöne liefern können. Kurkuma, Spinat, Rote Beete und viele andere Pflanzen bieten ebenfalls eine Palette von Farben, die von Gelb über Grün bis hin zu Rottönen reichen.
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Wie die Herstellung von natürlichen Pigmenten aus pflanzlichen Bestandteilen in kleinem Maßstab gelingt, zeigt das Londoner Start-up KAIKU exemplarisch in diesem Video.


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3.2 Färbemittel & Füllmaterialien (Gewächshaus) schwarze Algen

Algen enthalten von Natur aus unterschiedliche Farbstoffe, auch Pigmente genannt. Am häufigsten kommt das grüne Chlorophyll vor. Es gibt aber viele weitere Farbstoffe, von denen manche rote, andere blaue und einige sogar schwarze Farbtöne erzeugen.

Das Färben mit Algen ist im Allgemeinen umweltfreundlicher als herkömmliche chemische Färbemethoden.

Es beginnt damit, dass Algen kultiviert und geerntet werden. Anschließend muss man die Farbstoffe aus ihnen extrahieren. Diese Extrakte können dann auf verschiedene Materialien wie Stoffe, Garne oder Fasern aufgetragen werden. In der Regel ist auch noch eine Behandlung nötig, um die Farbe dauerhaft zu fixieren.
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Algen werden grob in sogenannte Makro- und Mikroalgen unterteilt. Bei Mikroalgen handelt es sich um einzellige Organismen. 

Jörg Ullmann, Diplom-Biologe und Geschäftsführer der Algenfarm Klötze GmbH, gibt in diesem kurzen Video einen kleinen Einblick in den professionellen Anbau seiner Mikroalgen. 
In transparenten Röhrensystemen bekommen die Algen ausreichend Licht und werden über ein Pumpsystem mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

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Genau wie Pflanzen betreiben Algen Photosynthese, das heißt sie wandeln mit der Hilfe von Licht das CO2 aus der Luft bzw. im Wasser in Biomasse um. 

Ein großer Vorteil gegenüber Pflanzen ist, dass Algen keine Erde zum Wachsen brauchen. Deshalb kann man sie auch in Wüsten, auf Dächern oder auf alten Industriegeländen anbauen. So nehmen sie keinen wertvollen Boden in Anspruch, der auch für die Lebensmittelproduktion genutzt werden könnte. Ein Anbau von Makroalgen im Meer kann diesem einen Überschuss an Nährstoffen entziehen und so die Artenvielfalt schützen.

Zusätzlich ist Algenzucht, besonders in geschlossenen Systemen, sehr wassereffizient. Die Nährstoffe, welche die Algen für ihr Wachstum brauchen, werden im besten Fall aus Abwässern zurückgewonnen. So können nachhaltige Kreislaufsysteme entstehen. 
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Rafael Meißner ist Projektleiter Aquakultur bei der Firma Coastal Research & Management. 

Sein Forschungsthema hat er direkt vor der Nase: Algen. Sie wachsen überall auf den Steinen bis hinein ins offene Gewässer, wo sie noch Licht finden. 
Besonders eine Alge hat es Rafael angetan: Fucus vesiculosus, der Blasentang. Mehr erfährst Du in diesem Video aus unserer Reihe DIE BIOPIONIERE.
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3.3 Kolorieren mit Kräutern

Kräuter kommen aufgrund ihrer bioaktiven Verbindungen insbesondere im medizinischen Bereich zum Beispiel bei Entzündungen zum Einsatz. Einige werden traditionell auch genutzt, um beruhigende Effekte zu erzielen wie die Kamille oder Baldrian.

In der Textilwirtschaft spielen Kräuter bisher eine untergeordnete Rolle. Ihr Potenzial für umweltfreundliche Färbeprozesse wird jedoch von immer mehr (kleinen) Unternehmen erkannt und erforscht. 

Während bei den meisten das Potenzial der Kräuter als biobasierte Mittel zum Kolorieren im Vordergrund steht, gehen andere noch einen Schritt weiter.

Ihr Ziel ist es, die Vorzüge aus beiden Einsatzgebieten zu kombinieren: Farbpigmente ohne Toxine herstellen, die ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften beim Tragen der kolorierten Kleidungsstücke über die Haut an die Person abgeben.
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Nienke Hoogvliet, Designerin und Gründerin von Studio Nienke Hoogvliet, erklärt in diesem Video, wie Kräuter in der Textilindustrie verwendet werden können.
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3. Färbemittel & Füllmaterialien (Gewächshaus)

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Farben aus Resten

Färben mit Algen

Kolorieren mit Kräutern

Mit Bakterien tönen

Kapok-Daunen

Hundewolle

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3.4 Mit Bakterien tönen

Bakterien sind unabdingbar für den menschlichen Körper sowie für das Gleichgewicht und die Funktionsfähigkeit von Ökosystemen: Sie bauen abgestorbene Pflanzen- und Tierreste ab, wandeln Stickstoff für die Aufnahme von Pflanzen um, filtern Schadstoffe aus Kläranlagen heraus und erhöhen die biologische Vielfalt.

Weniger bekannt ist ihr potenzieller Nutzen für die Textilindustrie. Einige Bakterien sind in der Lage, Farben zu produzieren – als Schutzfunktion vor äußerem Stress oder in Zusammenhang mit Fortpflanzungsstrategien. Die Funktionen variieren zwischen den Bakterien ebenso stark, wie die Farbtöne, die sie herstellen können.

Die bakterielle Färbung eint, dass sie sehr umweltfreundlich und ressourcenschonend ist. Geeignete Bakterien finden sich beispielsweise in der Luft, im Boden oder in Gewässern. Es wird kein Ackerland benötigt, die Bakterien können in Laboren lagern und jederzeit vermehrt werden.

Biodesignerin Julia Moser zählt zu jenen, die sie vermehren ...

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Julia Moser stellt in diesem Video ihr Projekt "Growing Patterns, Living Pigments" vor, bei dem die Pigmentherstellung mit Bakterien im Mittelpunkt steht.

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Die Wissenschaft beschäftigt sich bereits seit dem Jahr 1872 mit Pigmentbakterien. In dieser Sequenz wird die Entwicklung bis heute skizziert.

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Die Antwort darauf gibt dir dieses Video.

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Wie läuft die Forschung zu Pigmentbakterien ab?
Kommen bakterielle Färbemittel bei Textilunternehmen bereits zum Einsatz?

Mehr dazu in dieser Videosequenz.

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3.5 Kapok-Daunen

Der Kapokbaum ist von entscheidender Bedeutung für die Ökosysteme der tropischen Regenwälder. 

Mit seinen hohlen Stämmen bietet er nicht nur zahlreichen Tierarten wie Vögeln, Fledermäusen und Insekten Lebensraum, sondern er lockt mit seinen auffälligen Blüten auch eine Vielzahl von Bestäubern an.
Die Kapselfrüchte des Baums tragen zur Verbreitung von Samen bei, indem sie diese über Wind oder Tiere in neue Gebiete transportieren. Dadurch wird die genetische Vielfalt gefördert und das Wachstum anderer Pflanzen unterstützt.

Darüber hinaus spielen die abfallenden Blätter und Früchte eine entscheidende Rolle bei der Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen und sie tragen zur Verhinderung  Erosion bei.

Im Inneren der Früchte verbirgt sich ein natürlicher Rohstoff, der in der Modeindustrie an Bedeutung gewinnt ...
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Die Fasern sind besonders leicht und von Natur aus hypoallergen. Sie trocknen schnell und besitzen isolierende Eigenschaften, wenn sie gebündelt sind. Dann erzeugen sie winzige Luftkammern, die Wärme speichern, vor Kälte abschirmen und zugleich Feuchtigkeit nach außen transportieren.
 
Diese Eigenschaften machen die Fasern zu einem geeigneten tierfreien Daunenersatz, der in manchen Ländern schon seit vielen Jahrzehnten genutzt wird.
Eine niederländische Firma hat diese Tradition zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell weiterentwickelt und bietet das biobasierte Material für unterschiedliche Anwendungen an – vom Füllstoff für Daunenschals bis zum Bestandteil von Verbandsmaterialien.
 
Um die Fasern zu gewinnen, wird der Baum nicht beschädigt. Es werden nur die Früchte geerntet. Die weltweite Nachfrage nach Daunen kann auf diese Weise nicht gestillt werden. Gemeinsam mit anderen biologischen Alternativen – wie etwa Rohrkolben – stellt der Kapokbaum jedoch eine umweltfreundliche Ergänzung dar.

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3.6 Nutzung von Hundehaaren

Wolle zählt zu den ältesten Materialien, die man für die Herstellung von Kleidungsstücken nutzt. Der mit Abstand größte Teil wird aus Schafsfell gewonnen. Die Produktion findet vor allem in Australien und Neuseeland statt.

Schafswolle bietet zahlreiche Vorteile als biobasiertes und vielseitiges Material. Sie isoliert effektiv gegen Kälte und Hitze, reguliert Feuchtigkeit, ist geruchsneutralisierend und hypoallergen. Zudem ist sie besonders robust und natürlich biologisch abbaubar.
Vorzüge, die sich Schafswolle komplett oder teilweise mit der Wolle von Kaschmir- und Angoraziegen sowie Kamelen und Lamas teilt.

Darüber hinaus eignet sich jedoch auch das Unterfell eines beliebten Haustieres für die Herstellung eines besonders weichen Garns ...

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In Deutschland leben etwa 12 Millionen Haushunde. Jeder einzelne davon wechselt sein komplettes Fell ca. zwei Mal pro Jahr. In ganz Europa kommen auf diese Weise schätzungsweise 1.000 Tonnen Hundewolle jährlich zusammen.

Ein geringfügiger Teil dieses Aufkommens wird von Kleinunternehmen für die Herstellung von Garn genutzt. Besonders ergiebig und geeignet ist das Unterfell von langhaarigen, voluminösen Rassen wie beispielsweise Collies, Neufundländer und Spitze.

Die Verarbeitung der Hundehaare, die häufig von Privatpersonen oder Hundesalons stammen, beginnt mit einem gründlichen Wasch- und Trockenvorgang.
Eine sogenannte Kardiermaschine richtet die Haare einheitlich in eine Richtung aus, bevor das Spinnen zu Garn erfolgt.

Die Wolle ist nun bereit, mit Naturfarben koloriert und zum Beispiel zu Folgendem weiterverarbeitet zu werden...
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Diese Strümpfe bestehen zu gleichen Teilen aus Schafs- und Hundewolle. Letztgenannte macht sie besonders weich und sorgt zudem dafür, dass die Hälfte des Materials direkt aus der Region stammt.
Andere Unternehmen fertigen daraus zum  Schals und Mützen oder mischen es Unterhemden bei.

Hundewolle spielt auf dem globalen Modemarkt im Grunde keine Rolle und führt bisher nur ein Nischendasein. Das zunehmende Interesse vieler Kunden nach mehr Regionalität und natürlichen Materialien könnte daran langfristig etwas ändern.

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4. Schutzfilme (Werkstatt)

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Schutz mit Chitosan

Pfefferminz-Frische

Biobasiert imprägnieren

Recycling mit Enzymen

Schutz mit Lignin

Biotech-Nagellack

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4.2 Chitosan Schutz

Chitin und sein chemischer Verwandter Chitosan, die in den Exoskeletten von Gliederfüßern vorkommen, eignen sich aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften für zahlreiche Anwendungen in verschiedenen Industriebereichen.

Von Natur aus verfügen diese Polymere unter anderem über diese Merkmale:

Ihre antimikrobielle Wirkung hemmt die Bildung von Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Pilzen. Mit Blick auf den Bekleidungsbereich kann auf diese Weise zum Beispiel Schweißgeruch, im Pflegesektor die Verbreitung von Krankheitserregern gemindert werden.
 
Auf Oberflächen aufgetragen, unterstützen sie die Absorption schädlicher UV-Strahlung und sie wehren allergene Organismen, wie Hausstaubmilben ab. Im Gegensatz zu erdölbasierten Polymeren sind Chitosan und Chitin außerdem biologisch abbaubar und hinterlassen somit keine Rückstände in der Natur. 

In der Wissenschaft nehmen die beiden natürlichen Polymere inzwischen einen prominenten Platz ein, etwa im Rahmen des Forschungsprojekts ExpandChi.
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Dr. Thomas Hahn und Dr. Achim Weber vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB stellen in diesem Video eine Einsatzmöglichkeit von Chitosan im Textilbereich vor.
 
Ihre Forschung dazu ist Bestandteil des Projekts ExpandChi, welches vom Bundesministerium für Bildung (BMBF) gefördert wird.

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4.3 Schutzfilme (Werkstatt) Pfefferminzöl

Die Pfefferminze ist eine mehrjährige Pflanze, deren Anbau relativ ressourcenschonend ist. Für ihre schnelle und großflächige Ausbreitung benötigt der Lippenblütler in der Regel weder Dünger noch Insektizide, da von Natur aus eine hohe Widerstandsfähigkeit gegeben ist. Sie ist winterhart und ihre Blätter können ganzjährig geerntet werden.
 
In diesen und in den Stängeln befindet sich das ätherische Öl, welches für zahlreiche Anwendungen eingesetzt werden kann. Wegen seiner antibakteriellen Eigenschaften nutzt man es vor allem im Gesundheitsbereich, etwa bei Atemwegsinfektionen oder Magen-Darm-Beschwerden.
 
In der Textilindustrie kommt Pfefferminze ebenfalls zur Anwendung – wenn auch noch in kleinem Maßstab. Von Interesse sind dabei nur am Rande ihre Fasern, die für die Herstellung biobasierten Garns genutzt werden können. Auch hier steht vor allem das ätherische Öl im Fokus …

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Moderne Waschmaschinen verbrauchen pro Waschgang durchschnittlich 50 Liter Wasser. Dieser Wert steigt mit dem Alter des Geräts und der Intensität des Waschprogramms. Befinden sich in der Trommel synthetische Kleidungsstücke, kommt zum Aspekt des Wasserverbrauchs noch der des Kunststoffabriebs hinzu.
 
An dieser Stelle kommt Pfefferminzöl ins Spiel. Dieses wird zuerst in einem schonenden Dampfverfahren ohne den Einsatz von Lösungsmitteln oder anderen Chemikalien aus den Pflanzenbestandteilen extrahiert.
Auf natürliche Textilfasern aufgetragen, neutralisiert und verhindert es das Wachstum von geruchsverursachenden Bakterien. Die Stoffe bleiben länger frisch und sie müssen seltener gewaschen werden.
 
Die biologische Beschichtung hält 50 Waschgänge und kommt bereits bei einigen Bekleidungsfirmen zur Anwendung.

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4.4. Schutzfilme (Werkstatt) Bioschutzfilm ohne PFC

Nicht nur die Fasern, aus denen unsere Kleidung hergestellt wird, sind für deren Nachhaltigkeit relevant. Neben der Färbung spielt auch die Art der Imprägnierung eine wichtige Rolle für den ökologischen Fußabdruck.


Meist werden hierfür Chemikalien eingesetzt, die für Tiere und Menschen gesundheitsgefährdend sind und die beim Waschen oder während der Entsorgung teilweise ins Wasser und in die Umwelt gelangen. Dort bleiben sie über lange Zeit stabil und werden unter anderem durch Fische aufgenommen, wodurch die Chemikalien am Ende auch wieder bei uns auf dem Teller landen.

Gibt es hierfür nicht auch biobasierte Alternativen?
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Manche Firmen verzichten bereits auf schädliche Chemikalien bei der Behandlung ihrer Textilien und Behörden arbeiten an einem Vorschlag für ein Verbot von deren Einsatz. Gleichzeitig wird an Ersatzstoffen geforscht, die im Sinne einer nachhaltigen Bioökonomie umweltfreundlich produziert und biologisch abbaubar sind.

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Funktionskleidung schützt vor Kälte, Wind und Regen. Hierfür verantwortlich ist häufig eine umweltschädliche Schicht aus per- oder polyflourierten Chemikalien (PFC).

Dass Imprägnieren auch nachhaltig geht, beweist Dr. Felix Jakob vom DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien. In diesem Video stellt er die Forschung des Projektes "BioCoat" vor.

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4.5 Biobasierte Stoffe/Materialien (Labor) Textil-Recycling

"Fast Fashion", also die Produktion und der Kauf von vielen, sehr günstig produzierten Kleidungsstücken ist ein Trend, der zu viel Abfall führt. Textilien gut zu recyclen, ist ein wichtiger Beitrag dazu, die Branche nachhaltiger zu machen. Ein biobasierter Lösungsansatz ist der Einsatz von Enzymen.

Enzyme sind wichtige Werkzeuge für eine nachhaltige Bioökonomie. Es sind spezialisierte Proteine, die in allen Lebewesen vorkommen und dort ganz unterschiedliche, wichtige Funktionen übernehmen. 

Besonders in Mikroorganismen findet man Enzyme, die für ein Recycling von Materialien interessant sind. Manche können zum Beispiel große, stabile Moleküle zerlegen und so die Fasern von Textilien abbauen.
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Unsere Wegwerfgesellschaft hat viele Nachteile. Einer davon ist eine schlechte Nutzung von endlichen Ressourcen.

In einer Kreislaufwirtschaft hingegen können Ressourcen effektiver genutzt werden. Hier entstehen Stoffkreisläufe, die Rohstoffe schonen und gleichzeitig Abfall und Emissionen vermeiden. Weil sich biologische Rohstoffe hierfür besonders eignen, spielt die Kreislaufwirtschaft in der Bioökonomie eine wichtige Rolle.

Was eine Kreislaufwirtschaft ganz genau ist, erklären wir in unserem Video.

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4.6 Biotech-Nagellack

Eins der erstaunlichsten Materialien der Natur ist die Spinnenseide. Sie besteht aus Protein, das zu einer Faser geformt wird und unglaublich stabil ist. 

Aus der Natur kann man dieses außergewöhnliche biobasierte Material nicht in größeren Mengen gewinnen. Doch Forschenden ist es gelungen, es auf biotechnologischem Wege zu produzieren. 

Mikroorganismen wurden so umprogrammiert, dass sie Spinnenseidenprotein herstellen. Inzwischen gibt es zahlreiche Anwendungen dafür. Auch im Nagellack der Forscherin in unserer Illustration befindet sich Spinnenseidenprotein.
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Aus dem Proteinpulver entsteht durch innovative Verfahren eine Faser aus Spinnenseidenprotein.
(Bildquelle: AMSilk)
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Die Firma AMSilk produziert biotechnologische Spinnenseide bereits in großem Maßstab und beliefert viele Firmen, die daraus zum Beispiel sehr belastbare und trotzdem leichte Materialien herstellen. 

Auch für die Herstellung von gut verträglichen Implantaten wird das innovative Material bereits eingesetzt.

(Bildquelle: AMSilk)
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4.7 Schutzfilme (Werkstatt) Schutz Ligninbasis

Taschen und Rucksäcke bestehen meist aus Leder oder synthetischen Materialien wie Polyamid oder Polyester.
Für den Rucksack aus der Werkstatt unseres Textilcampus kommt Kraftpapier zum Einsatz. Die Vorteile dieses Werkstoffs liegen vor allem in seiner biologischen Abbaubarkeit und dem ressourcenschonenden Herstellungsverfahren mit relativ niedrigem CO₂-Ausstoß.

Hier erfährst Du mehr über Lignin und seine Anwendungsbereiche.
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Damit das Papier Wind und insbesondere Feuchtigkeit standhalten kann, bedarf es einer Versiegelung.
Standardmäßig verwendet man für solch eine Barriereschicht erdölbasierte, chemische Mittel. Dadurch ist das Produkt nicht mehr biologisch abbaubar und Recyclingvorgänge werden erschwert oder sogar verhindert.

Eine biobasierte Lösung für dieses Problem liegt in einer Kombination bestimmter Enzyme und Lignin. Aufgetragen macht dieses Gemisch das Papier widerstandsfähiger, es reduziert den Materialeinsatz und der Werkstoff kann recycelt bzw. biologisch abgebaut werden.

Was Lignin genau ist, wie und woraus es hergestellt wird, und wo es in der Bioökonomie darüber hinaus seine Vorzüge zur Anwendung bringen kann, erfährst Du auf der nächsten Seite. Das Dossier Lignin – Reststoff mit Potenzial an Position 1 bietet dazu einen kompakten Überblick.
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Dr. Christine Rasche ist Koordinatorin des Geschäftsfeldes Nachhaltige Chemie am Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP. Sie erklärt, wie Lignin für unterschiedliche Produkte in der Bioökonomie eingesetzt werden kann.

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